Immobilien­finanzierung: gute Kondi­tionen sind wichtig, er­setzen aber kein gutes Konzept!

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Wer sich auf Vergleichsportalen nach einer günstigen Immobilienfinanzierung umsieht, findet oft Angebote mit attraktiv niedrigen Zinssätzen. Die Überraschung ist dann groß, wenn eine konkrete Finanzierungsanfrage gestellt wird und der Zinssatz deutlich über dem im Vergleich genannten Zins liegt. Der Grund ist einfach: die Portal-Nennungen unterstellen üblicherweise die vorteilhaftesten Bedingungen – die Realität sieht aber oft anders aus. Es reicht daher nicht, nur auf solche Konditionen zu schauen. Sie haben eher Werbecharakter. Viel wichtiger ist ein gutes Finanzierungskonzept, das unnötige Zinszuschläge vermeidet.

Immobilien­finanzierung - warum einfaches Vergleichen nicht genügt

Die Konditionen einer Immobilienfinanzierung hängen von verschiedenen Faktoren ab: neben der allgemeinen Zinssituation und der geschäftspolitischen Aufstellung des Anbieters im Wettbewerb sind das jeweilige Immobilienvorhaben, der konkrete Finanzierungsbedarf und die wirtschaftlichen Verhältnisse der Darlehensnehmer:innen relevant für die Konditionengestaltung. Vergleichsportale können nur allgemein geltende Einflussfaktoren (mit den günstigsten Annahmen) berücksichtigen, nicht die individuell gegebenen. Aus diesem Grund sind die Online-Konditionen allenfalls eine erste Orientierung, , da sie selten den im konkreten Fall tatsächlich geltenden Zinssatz zeigen.. Überdies bilden Portale üblicherweise nur einen Marktausschnitt ab, nicht die gesamte Marktbreite. Schon daher ist es empfehlenswert, auch Alternativen für die Immobilienfinanzierung zu prüfen.

Wie Konditionen für Immobiliendarlehen festgelegt werden

Zinszuschläge sind eine Art „Preis“ für das erhöhte Risiko im Vergleich zur Darlehensvergabe ohne oder mit wenig Risiko. Aus Darlehensgebersicht besteht das Risiko stets darin, dass Darlehen nicht so bedient werden wie vereinbart und es zu finanziellen Schäden kommt, ggf. sogar zum Zahlungsausfall. Bei erhöhten Risiken wird ein Zinszuschlag auf den „normalen“ Zins berechnet. Dabei gilt das Prinzip: je größer das Risiko, desto höher der Zuschlag.

Hier die wichtigsten Einflussgrößen für Zinszuschläge:

  • Bonität: die Bonität oder Kreditwürdigkeit drückt aus, wie geeignet man ist, den sich aus dem Kredit ergebenden Verpflichtungen nachzukommen. Dabei geht es um Fähigkeit und Bereitschaft, vereinbarte Zahlungs­verpflichtungen zu erfüllen. Bei nicht erstklassiger Bonität müssen stets Zinszuschläge gezahlt werden, ggf. wird der Kredit sogar abgelehnt. Bei jeder Immobilien­finanzierung findet zunächst eine Bonitäts­prüfung und -einstufung statt;
  • Sicherheiten: dienen ebenfalls dazu, das Kreditrisiko zu reduzieren. Bei Zahlungsausfällen darf der Darlehens­geber die Sicherheit verwerten und sich insofern „schadlos“ halten. Als Sicherheit dient bei Immobilien­krediten typischerweise das jeweilige Grundstück bzw. Objekt. Sicherungs­instrument ist überwiegend die Grundschuld. Je besser eine Immobilien­finanzierung abgesichert ist, umso mehr erübrigen sich Zinszuschläge – und umgekehrt. Maßgeblich die  Absicherung ist der sogenannte Beleihungswert – der Wert, der einer  Immobilien­veräußerung sicher erzielbar ist;
  • Laufzeit bzw. Zinsbindung: längere Zins­bindungen sind meist mit höheren Zinssätzen verbunden als kürzere Zinsbindungsdauern. Man kann diesen Zinszuschlag als Preis für längere Zinssicherheit (aus Darlehens­nehmersicht) oder das größere Zinsänderungs­risiko (aus Darlehens­gebersicht) interpretieren;
  • Darlehensgestaltung: Vertragsregelungen, die Darlehensnehmer begünstigen und Darlehensnehmer belasten, müssen häufig mit einem Zinszuschlag bezahlt werden. Beispiele für solche Regelungen sind Möglichkeiten für Sondertilgungen, Ratenanpassungen, Tilgungsaussetzung usw..

Mit dem passenden Konzept unnötige Zinskosten vermeiden

Zinszuschläge sind eine Art „Preis“ für das erhöhte Risiko im Vergleich zur Darlehensvergabe ohne oder mit wenig Risiko. Aus Darlehensgebersicht besteht das Risiko stets darin, dass Darlehen nicht so bedient werden wie vereinbart und es zu finanziellen Schäden kommt, ggf. sogar zum Zahlungsausfall. Bei erhöhten Risiken wird ein Zinszuschlag auf den „normalen“ Zins berechnet. Dabei gilt das Prinzip: je größer das Risiko, desto höher der Zuschlag.

1. Öffentliche Förderprogramme: Förderprogramme von KfW und Landesförderinstituten unterstützen die Bildung, Erhaltung und Modernisierung von Wohneigentum mit besonders zinsgünstigen Darlehen, weiteren vorteilhaften Konditionen sowie auch teilweise mit Zuschüssen auch mit Zuschüssen. Zuschüsse wirken wie Eigenkapital. Es macht daher Sinn, solche Programme in ein Finanzierungskonzept einzubinden, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind.

2. Weitere Sicherheiten berücksichtigen: in der Regel fallen Zinszuschläge an, wenn die Beleihung 60 Prozent des Beleihungswerts übersteigt. Meist gilt dann für die Zuschlagsberechnung eine Staffel mit 10 Prozent-Schritten. Bei 100 Prozent Beleihung kann der Zinszuschlag bis zu einem Prozentpunkt betragen. Eine niedrigere Beleihung führt automatisch zu günstigeren Zinssätzen, sobald eine niedrigere Beleihungsstufe erreicht wird. Oft sind noch andere Sicherheiten (z.B. Lebensversicherungen, Bausparverträge) vorhanden, die sich ebenfalls zur Absicherung einsetzen lassen.

3. Mit Eigenleistungen Beleihung senken: Eigenleistungen am Bau – die berühmte „Muskelhypothek“ – wirken ebenfalls wie Eigenkapital und reduzieren den Finanzierungsbedarf, damit auch die notwendige Beleihung. Allerdings sollte man Eigenleistungs-Potentiale nicht überschätzen. Realistisch sind maximal 5 bis 10 Prozent der Bausumme.

4. Maßgeschneiderte Darlehenskonditionen: es macht nur Sinn, flexiblere Darlehenskonditionen zu vereinbaren, wenn sie voraussichtlich auch genutzt werden. Sondertilgungs-Optionen bringen zum Beispiel nur bei entsprechender finanzieller Potenz einen Mehrwert. Ansonsten sind sie verzichtbar und ersparen ggf. Zinszuschläge. Das gilt auch für andere Darlehensgestaltungen.

Zinskosten vermeiden
Mit dem passenden Konzept unnötige Zinskosten vermeiden

So zahlt sich ein gutes Konzept für Sie aus!

Am besten lässt sich die Auswirkung niedrigerer Zinszuschläge an einem Beispiel zeigen. Angenommen sei der Einfachheit ein Volltilger-Darlehen (Darlehen mit über die gesamte Laufzeit festem Zins, das am Laufzeitende vollständig getilgt ist) über 250.000 Euro mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Der Zinssatz (gebundener Sollzins) möge inklusive Zinszuschlägen 2,0 Prozent betragen. Ohne Zinszuschläge seien 1,5 Prozent Zinsen möglich. Weitere Kosten als Zinskosten fallen nicht an.

Bei 2,0 Prozent Zins resultieren über die Laufzeit insgesamt 53.530 Euro an Zinskosten, die monatliche Rate für Zins und Tilgung beträgt 1.264,71 Euro. Bei 1,5 Prozent Zins belaufen sich die Zinskosten auf 39.527,25 Euro und die Rate sinkt auf 1.206,36 Euro. Ergebnis: 0,5 Prozent Zinsdifferenz machen bei den Zinskosten einen Unterschied von 14.002,75 Euro aus, bei der jährlichen Ratenbelastung einen Unterschied von 700,20 Euro. Es lohnt sich also, mit einem guten Konzept an den Zinsstellschrauben zu drehen.

Genau darauf ist die Immobilienfinanzierungs-Beratung bei Heckt ausgerichtet. Wir entwickeln mit Ihnen gemeinsam ein maßgeschneidertes Finanzierungskonzept für Ihr Immobilienvorhaben, das bestehende Fördermöglichkeiten bestmöglich ausschöpft und die Finanzierungskosten optimiert. Dabei werden stets Ihre persönlichen Vorstellungen, Pläne und Rahmenbedingungen beachtet. Wir bieten Ihnen eine individuelle Lösung für Ihr Projekt jenseits von Standard-Konzepten und mit dem starken Partner Allianz an Ihrer Seite.

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Seit über 50 Jahren betreut die Familie Heckt in Hamburg Firmen- und Privatkunden mit Leidenschaft und fachlicher Kompetenz.

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